Olympiastützpunkt Brandenburg

Staffelstabübergabe am Standort Cottbus des Olympiastützpunktes (OSP) Brandenburg. Seit dem 1. Februar ist der frühere Spitzenturner Sylvio Kroll neuer Bereichsleiter. Sein langjähriger Vorgänger Lothar Heine arbeitet künftig am Standort Frankfurt (Oder).
»Wir wollen mit der Umbesetzung die strukturelle Schärfung des Profils des OSP vorantreiben«, begründet Wilfried Lausch, Leiter der OSP Brandenburg, den Tausch. Befördert wurde die Neuordnung vor allem durch die erhoffte Angliederung des Sportstättenbetriebs Cottbus an den OSP. In Potsdam und Frankfurt (Oder) werde dieses Modell bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert, so Lausch. Peter Przesdzing, langjähriger Cottbuser Sportstätten-Chef, geht demnächst in den Ruhestand, das Stadion der Freundschaft steht vor dem Verkauf an den FC Energie. Das Sportzentrum an der Dresdener Straße wird überwiegend vom OSP genutzt. »Wir hoffen deshalb auf eine engere Verknüpfung mit dem städtischen Eigenbetrieb Sportstätten. Die Führung aus einer Hand wäre ein Riesenvorteil. Mit der Personalie Sylvio Kroll machen wir ein Angebot«, sagt Lausch.

Kroll arbeitete acht Jahre im Sportamt der Stadt Cottbus, hat eine Ausbildung zum Verwaltungs-Fachwirt abgeschlossen. Nach einigen Jahren als Nachwuchskoordinator am OSP Cottbus/Frankfurt (Oder) wechselte der zweimalige Turn-Weltmeister und Olympia-Zweite von 1988 von September 2007 bis Dezember 2008 als Leiter an den Olympiastützpunkt Stuttgart. Nach seiner Rückkehr war der 45-Jährige als Koordinator Bundesstützpunkte/Trainingswissenschaftler in Frankfurt (Oder) tätig.

»Ich freue mich sehr. Es ist eine spannende Aufgabe, den Leistungssport-Standort Cottbus sicher für die Zukunft aufzustellen«, sagt Kroll. »Wir sehen uns als Dienstleister und helfen im Rahmen unserer Möglichkeiten«, so der neue Bereichsleiter weiter, der sich ein klares Bekenntnis der Stadt zum Leistungssport wünscht.

Heine, der in diesem Jahr 60 wird, freut sich, einen intakten Standort mit zwei leistungsfähigen Bundesstützpunkten zu übergeben. »Radsport ist nach wie vor in der Weltspitze, Turnen hat den Anschluss wieder geschafft«, sagte Heine. Der Neuordnung stand der ehemalige Boxer nicht im Weg. »Wir wollen in Cottbus den Sportstättenbetrieb mit ins Boot holen. Mir fehlt dafür die betriebswirtschaftliche Ausbildung«, sagt Heine.

Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete Heine als Trainer, dabei von 1984 bis 1989 als Cheftrainer im Boxen. Seit 1991 war der aus Sachsen stammende Heine Koordinator der Trainingswissenschaft am Olympiastützpunkt und im Zuge der Fusion der Stützpunkte Potsdam und Cottbus/Frankfurt (Oder) Bereichsleiter. In Frankfurt (Oder) ist Heine als Koordinator zuständig für die Bundesstützpunkte Boxen, Judo, Ringen, Gewichtheben und Sportschießen sowie Handball (Bundesliga Frauen). Zudem wird er Beauftragter für den paralympischen Sport.

Quelle: Lausitzer Rundschau-online/Thomas Juschus