Olympiastützpunkt Brandenburg

Alle vier Finalrennen des vorletzten Tages der Olympischen Spiele waren vom Deutschen Kanu-Verband (DKV) besetzt, in drei Booten mit Aktiven des KC Potsdam. Vor der Kanuscheune im Potsdamer Luftschiffhafen verfolgten Trainer und eng mit dem KC Potsdam verbundene Kanusportfreunde das Geschehen vor dem Bildschirm. Der Reigen im Kampf um die Medaillen wurde mit dem Einerkajak der Herren über 200 m eröffnet. Aufgrund seiner Halbfinalzeit konnte sich der Potsdamer Ronald Rauhe berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall machen. Von Beginn an fuhr er in der Spitzengruppe mit und mit einem kraftvollen Zielsprung sicherte er sich völlig verdient zeitgleich auf die Hundertstelsekunde mit dem Spanier in 35,66 Sekunden die Bronzemedaille. Der Brite Liam Heath gewann das Rennen in 35,16 Sekunden und dreizehntel mit Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Maxime Beaumont. Mit Tränen in den Augen nahm Ronald Rauhe seine insgesamt vierte Olympiamedaille in Empfang. Auch das C2-Duo Sebastian Brendel/ Jan Vandrey vom KC Potsdam startete in das 1000 m-Finale mit der Gewissheit, bei seinem Vorlaufsieg eine starke Leistung vollbracht zu haben. Ihre Konkurrenten in keiner Phase des Rennens aus den Augen lassend, zog das Potsdamer Duo etwa 150 Meter vor dem Ziel einen unwiderstehlichen Endspurt an, dem keiner mehrfolgen konnte. In 3.43,93 Sekunden und mit neunzehntel Sekunden Vorsprung auf das brasilianische Boot mit S. Tottes/ I. Queiroz des Santos holte sich Sebastian Brendelzusammen mit seinem Partner die zweite Goldmedaille. Ca. zwei Sekunden später durchquerte das ukrainische Boot als Dritter die Ziellinie. Entschlossenheit und Kampfkraft waren vom DKV-Kajakquartett mit der Potsdamerin Franziska Weber gefragt, um im Finale über 500 m beim Zieleinlauf gegen die starke Konkurrenz bestehen zu können. Einen Großteil der Strecke konnte enger Kontakt zu den führenden Ungarinnen gehalten werden. Im Endspurt um die Goldmedaille konnte das ungarische Boot in 1:31,48 Minuten mit Neunzehntelsekunden die deutsche Crew auf den Silberrang verweisen. Klar um mehr als eine Bootslänge geschlagen beendete das weißrussische Boot das Rennen auf Rang drei. Der überlegene Vorlaufsieg des DKV-K4 der Herren über 1000 m stempelte das deutsche Boot zum Favoriten bei der Vergabe von Olympiagold. Den Erwartungen gerecht werdend, siegte der DKV-Vierer deutlich in 3:02,14 Minuten vor der Slowakei (3:05,04) und dem tschechischen Boot (3:05,17). Mit der Medaillenpalette von Rio de Janeiro mit je zweimal Gold und Silber und einmal Bronze ergibt sich für den KC Potsdam bei bisheriger Teilnahme an insgesamt zwölf Olympischen Spielen die beachtliche Gesamtbilanz von 19 Gold-,11 Silber- und 5 Bronzemedaillen. Sebastian Brendel, der als erster Kanurennsportler bei Olympischen Spielen im Canadier-Einer und -Zweier eine Goldmedaille erringen konnte, wurde zudem die große Ehre zuteil, als Fahnenträger der deutschen Olympiamannschaft bei der Abschlussveranstaltung aufzutreten. An der Medaillenbilanz des Deutschen Kanu-Verbandes in Rio mit viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze waren die Brandenburger Athleten vom KC Potsdam zu 50% beteiligt. Als nächstfolgende Nationen in der Medaillentabelle kam Ungarn auf dreimal Gold sowie Spanien auf zweimal Gold und einmal Bronze.

Potsdam,20.08.2016
Günter Welke

Kategorien: AktuellKanu