„Bundeswehr und Polizei gehören zu den wichtigsten Sponsoren im deutschen Sport“, sagt Beate Pezold. Pezold und Björn Rupprecht sind in Potsdam als Laufbahnberater des Olympiastützpunktes Brandenburg verantwortlich für die individuelle Betreuung und Begleitung der Sportler vom Nachwuchs- bis zum Hochleistungsbereich. Sie unterbreiten den Aktiven dabei auch Vorschläge zur sogenannten dualen Karriere, dem parallelen Vorankommen der Aktiven in ihrem Sport und in einer Berufsausbildung – beispielsweise in den Leistungssportprojekten der Polizei und der Feuerwehr.
Die Bundeswehr-Sportfördergruppe gibt es bereits seit 1971. „Sie ist vor allem ein Unterstützungsinstrument, um Spitzensportler gezielt zu fördern“, erklärt Beate Pezold. Jeder olympische Sportverband hat ein bestimmtes Kontingent an Kadersportlern, die er als Sportsoldaten für eine bestimmte Zeit vorschlägt; der Dienst dieser Soldatinnen und Soldaten heißt dann im Prinzip Sport. Seit drei Jahren dürfen Sportsoldaten nebenbei ein Studium aufnehmen.
Die Bundespolizei bietet seit 1999 in derzeit insgesamt sieben Sommersportarten den Aktiven eine in der Regel dreieinhalbjährige Ausbildung für den mittleren Polizeidienst an, die in Kienbaum erfolgt und so gestaltet ist, dass die Frauen und Männer acht und im letzten Jahr sechs Monate völlig für ihren Sport freigestellt sind. Seit dem vergangenen Jahr gibt es für Sportler die Möglichkeit, an der Fachhochschule der Landespolizei Oranienburg ein gestrecktes fünfjähriges Bachelor-Studium aufzunehmen. Dabei findet der Unterricht für die Aktiven weitestgehend in Potsdam statt, so dass ihr Training wenig leidet. Voraussetzung für dieses Studium sind aber Zugehörigkeit zu einem und Startrecht für einen brandenburgischen Sportverein. Dies gilt auch für das in Deutschland derzeit einzigartige Leistungssportprojekt der Landesfeuerwehr, bei dem seit 2007 eine gestreckte Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule Eisenhüttenstadt zum Brandmeister erfolgt.
Nach erfolgreicher Ausbildung werden die Sportler von Polizei beziehungsweise Feuerwehr in deren Dienst übernommen. „Und diesen regulären Dienst“, so Björn Rupprecht, „beginnen sie erst dann, wenn sie ihre Leistungssport-Karriere beendet haben.“
Text: Potsdamer Neueste Nachrichten, Michael Meyer