raedelt neuhaus

Bild: Winfried Mausolf
„Die Überraschung ist gelungen“, freute sich Ringerin Francy Rädelt nach der Ehrung mit dem Hermann-Weingärtner-Preis für die herausragendste sportliche Leistung im Jahr 2017. Sie hatte bei der EM und WM der U23 bis 75 kg jeweils Bronze gewonnen.

Was ihr fehlt, ist ein Titel. „Den will ich, egal welcher“, formuliert die 21-Jährige vom RSV Hansa, die seit der 2. Klasse ringt, forsch. Auch den einer Deutschen Meisterin? „Das wird in der U23 schwierig, weil dort keine Meisterschaft ausgetragen wird und wir bei den Frauen starten. Gegen eine Olympiateilnehmerin wie Aline Focken fehlt mir die Kraft und die Erfahrung“, sagt Rädelt. Der Vize-Weltmeisterin unterlag sie vor wenigen Tagen bei einem Kaderturnier. Die Frankfurterin weiß, woran sie für weitere Erfolge arbeiten muss. „Ich bin ein bisschen lauffaul, brauche aber die Ausdauer, um besser über die Kampfzeit zu kommen. Und ich bin technisch nicht so vielseitig.“

So wie ihr nächstes Ziel – die U-23-EM im Juni – hat Francy Rädelt ihr Studium fest im Blick. Im Sommer will die Lehramtsstudentin für Sport und Deutsch (Grundschule) ihre Bachelorarbeit abgeben und das Masterstudium folgen lassen. Wöchentlich drei- bis viermal pendelt sie nach Potsdam und zurück. In ein Praktikum hat sie ihre Erfahrungen als Sportlerin einfließen lassen. „Ich habe eine Sportstunde zum Thema Kämpfen nach Regeln gehalten.“

Wie die Ringerin Leistungssport und Studium unter einen Hut bringt, hat die Jury beeindruckt, die die Preisträgerin für den mit 1896 Euro dotierten und von den Stadtwerken Frankfurt gestifteten Preis ermittelte. Laudator Damian Hartmann, selbst Ringer und jetzt Gefäßchirurg, betonte: „Man braucht Durchhaltevermögen, Disziplin. Und wir brauchen Sportler mit Ehrgeiz, die Entbehrungen auf sich nehmen. Die Geehrte ist ein Paradebeispiel für diese Tugenden.“

Quelle: Märkische Oderzeitung

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