Olympiastützpunkt Brandenburg

EM-Härtetest souverän gemeistert: Antje Möldner-Schmidt hat bei den deutschen Meisterschaften viel Zuversicht für den Saisonhöhepunkt vom 12. bis 17. August in Zürich getankt. Die Cottbuserin gewann das Rennen über 3000 Meter Hindernis am Sonntag in Ulm in sehr guten 9:39,09 Minuten. Es war allerdings ein schwereres Unterfangen als im vergangenen Jahr. Lief die Cottbuserin damals ein eher einsames Rennen, saß ihr diesmal Dauerrivalin Gesa Felicitas Krause ordentlich im Nacken. Quasi im Schlussspurt wurde das packende Rennen entschieden. Möldner-Schmidt verwies die 21-jährige Frankfurterin hauchdünn (9:39,16) auf den zweiten Platz. Meisterschafts-Dritte wurde Jana Sussmann. Für die Hamburgerin wurde von Beginn an gemeinschaftlich Tempo gemacht, um die 23-Jährige noch zur EM-Norm (9:42) zu ziehen, welche diese am Ende jedoch verpasste (9:47,70).

In Zürich gehen damit nur Gesa Felicitas Krause und Antje Möldner-Schmidt über 3000 Meter Hindernis an den Start. Die 30-Jährige vom LC Cottbus hat in der Schweiz viel vor. Die EM-Dritte von 2012 (damals 9:36,37) hofft, in zwei Wochen in Zürich „Richtung 9:30 oder drunter“ laufen zu können. „Und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt“, sagt sie.

Während Antje Möldner-Schmidt sich in Ulm auf dem Podium feiern lassen konnte, hat ihr Vereinskollege David Golling das Treppchen ganz unglücklich in letzter Sekunde verpasst. Bis kurz vor dem Ende des Speerwurf-Wettbwerbs lag der 24-Jährige mit Saison-Bestleistung von 78,32 Meter auf dem Bronzerang – trotz schwieriger Bedingungen wegen ordentlichen Gegenwinds. Doch von Platz drei wurde er tatsächlich noch runtergekegelt. Der Mannheimer Andreas Hofmann haute im letzten Versuch noch 79,35 Meter raus. Golling selbst konnte wegen eines Wadenkrampfes nicht mehr kontern und musste mit dem undankbaren vierten Rang vorlieb nehmen. „Es ist für ihn trotzdem eine sehr, sehr gute Leistung“, befand LCC-Vizepräsident Ulrich Hobeck.

Nicht nur mit Wind, sondern obendrein mit strömendem Regen hatte der Forster Thomas Schneider zu kämpfen. Zwei bis drei Zentimeter hoch stand das Wasser im Ulmer Stadion während des 400-Meter-Finales. Mit den äußerst schweren Bedingungen kam Kamghe Gaba am besten zurück. Der 30-jährige Hüne gewann das Rennen vor Schneider, dessen Qualitäten auf der Schlussgeraden diesmal nicht ganz so gut zum Tragen gekommen waren.

Mit Meisterschafts-Bronze wurde der ehemalige Cottbuser Hannes Liebach dekoriert. Über 3000 Meter Hürden gelang dem 27-Jährigen vom SCC Berlin eine neue persönliche Bestleistung (8:50,36 Min.).

Richtig geglänzt hat in Ulm Julian Reus mit einem deutschen 100-Meter-Rekord. Der Wattenscheider blieb in 10,05 Sekunden eine Hundertstel unter der bisherigen nationalen Bestmarke des Magdeburgers Frank Emmelmann aus dem Jahr 1985. „Das war ein perfekter Lauf. Ich freue mich riesig“, so der 26-Jährige.

Der Cottbuser Robert Harting hat seinen achten Titel hintereinander gewonnen. Der dreifache Diskus-Weltmeister setzte sich mit 66,67 Metern vor Dauerrivale Martin Wierig (64,94) durch.

Ihren zehnten Titel nacheinander überraschend verpasst hat Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler, die mit 69,83 Meter als Zweite hinter Kathrin Klaas (72,08) enttäuschte.

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