Olympiastützpunkt Brandenburg

Für Rudertrainerin Uta Salomon ist es mittlerweile Usus: Immer, wenn ihre Schützlinge bei internationalen Höhepunkten antreten und die Trainerin den Rennverlauf daheim am Computer per Live-Ticker verfolgt, schaut sie zunächst einmal weg. Nach sieben bangen Minuten stieß sie einen Jubelschrei aus. Ihre Schützlinge Shirin Brockmann und Franziska Kreutzer hatten bei den Junioren-Weltmeisterschaften auf dem Lake Dorney in Eton bei London Gold im Doppelvierer gewonnen. Das Duo von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft holte sich am Sonnabend gemeinsam mit Rona Schulz (Kiel ) und Anne Marie Kroll (Ratzeburg) nach 2000 Metern in 6:31,07 Minuten ganz überlegen den Titel vor den Niederlanden und Rumänien.
Wie die Feuerwehr preschte das deutsche Boot aus den Startblöcken und führte schon nach wenigen Schlägen das Feld an. Kein anderes Boot konnte das hohe Anfangstempo mitgehen. Kontinuierlich arbeitete das deutsche Quartett am Ausbau seiner Führung. Schon bei der Halbzeit lagen sie mit über fünf Sekunden vorn. Als die vier in Zuschauernähe kamen, genossen sie schon fast ihre Siegesfahrt und konnten es sich leisten, nicht an ihre Grenzen zu gehen. Glücklich strahlende Weltmeisterinnen legten kurz darauf am Siegersteg an und hörten ihre Nationalhymne.
Für Uta Salomon kam dieser Erfolg nicht überraschend: „Der deutsche Doppelvierer hat ja meist eine Medaille bei der JWM geholt. Ich freue mich für die beiden Mädels und hoffe, das war ein Meilenstein in ihrer weiteren sportlichen Entwicklung.“ Über die 18 Jahre alte Shirin Brockmann, die auf Schlag saß, meinte die Trainerin: „Shirin ist eine Kämpferin.“ Zu Franziska Kreutzer sagte Uta Salomon: „Für Franzi war es toll, dass sie sich in letzter Minute noch in das Boot gebracht hat. Von der Leistung gehörte sie da auch rein. Das hat die JWM bestätigt.“
(MAZ/Peter Stein)

Kategorien: AktuellRudern