Am dritten Wettkampftag der Bahn-Europameisterschaften der U23 und U19 sind die Deutschen erfolgreich: Anton Höhne gewann Silber im 1000-Meter-Zeitfahren der Männer U23. Höhne benötigte 1:01,316 Minuten.
Clara Schneider ist neue U19-Europameisterin im Sprint. Bei den Titelkämpfen in Anadia setzte sie sich gegen Stella Müller durch. Schneider setzte auch am nächsten Wettkampftag Maßstäbe. Sie gewann ihre Halbfinal-Läufe. Im Finale konnte Clara Schneider ihre deutsche Konkurrentin Müller glatt in zwei Läufen schlagen. Schneider bestätigte damit ihre überlegene Stellung in den Sprint-Wettbewerben in den Nachwuchsklassen: Die 17-jährige Schülerin hatte im vergangenen Jahr bei den U19-Weltmeisterschaften in Kairo bereits dreimal Silber gewonnen und stand bei den Deutschen Bahnmeisterschaften in Büttgen vor wenigen Wochen gleich viermal ganz oben auf dem Siegerpodest.
Schneider ist bei der Bahn-Europameisterschaft der U23 und U19 auch weiter in der Erfolgsspur. Die Juniorin holte mit ihrem Sieg im 500-Meter-Zeitfahren bereits den dritten EM-Titel. Mit einer Fahrzeit von 34,918 Sekunden blieb Schneider als einzige Starterin unter der 35-Sekunden-Marke und sicherte sich nach ihren Siegen im Teamsprint und Sprint die dritte Goldmedaille dieser Titelkämpfe. «Ich habe noch nicht alles erreicht», sagte Clara Schneider nach der Siegerehrung bescheiden. «Aber es ist ein guter Vorlauf für die WM in sechs Wochen in Tel Aviv.» Zuvor wird sie in Anadia noch im Keirin starten und gilt als große Favoritin.
Die nächste Medaille ging an Junior Danny-Luca Werner, der im Sprint zu Bronze fuhr. Werner hatte sich souverän bis ins Halbfinale vorgefahren. Dort unterlag er jedoch dem Italiener Mattia Predomo, der später auch U19-Europameister werden sollte. Im Kleinen Finale um Bronze ließ 18-Jährige seinem tschechischen Gegner Matej Hytych allerdings keine Chance und gewann dort souverän und glatt in zwei Läufen.
Weiterhin gab es für die deutschen Kurzzeit-Spezialisten Silbermedaillen: Im Sprint der Männer U23 belegte Anton Höhne Platz zwei, und im Keirin der Juniorinnen wurde Clara Schneider auch Zweite.
Im Finale traf Höhne auf den Niederländer Tijman van Loon. Nachdem er im ersten Lauf klar unterlag, versuchte er sich im zweiten Lauf mit einer cleveren Fahrweise gegen Van Loon durchzusetzen, doch der hatte die größeren Kraftreserven und setzte sich knapp vor dem Deutschen durch, der sich allerdings über Silber freuen konnte.
Im Finale des Keirins der Juniorinnen übernahm Schneider, die zuvor schon drei EM-Titel holen konnte, früh die Spitze. Doch das war womöglich etwas zu früh. Auf den letzten Metern konnte noch die Tschechin Anna Jabornikova an ihr vorbeiziehen, sodass Schneider Zweite wurde.
Bei den Männern U23 schnappte sich Anton Höhne die Bronzemedaille. Im Zweiermannschaftsfahren der Männer U23 gab es für Tim Torn Teutenberg und Malte Maschke ebenfalls Bronze. Der Cottbuser Höhne wollte gern den Keirin-Titel, wurde aber auf der Zielgeraden von den beiden Italienern Matteo Bianchi und Daniele Napolitano überspurtet.
Im Medaillenspiegel belegte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR), der insgesamt 29 Medaillen einfuhr, hinter Italien Platz zwei. Mit acht Gold-, 13 Silber- und acht Bronzemedaillen waren die deutschen Athletinnen und Athleten noch erfolgreicher als 2021, wo man mit insgesamt 21 Medaillen die Heimreise antrat.
Foto: BDR21