Olympiastützpunkt Brandenburg

Unter der Dachmarke „Team Brandenburg“ geht das LKT-Team Brandenburg in die neue Radsport-Saison. Neben der Straßen-Mannschaft gibt es 2011 auch erstmals eine Bahnmannschaft – das Track-Team-Brandenburg. Damit sollen die Bedingungen für die Radsportler im Land weiter verbessert werden. Vor allem „Altmeister“ Robert Bartko (Potsdam) könnte profitieren.
Das Track-Team soll die Strukturen für die Sprinter am Standort Cottbus verbessern und löst das „Sparkassen Team Brandenburg“ ab. Mit dem Status Track Team, verliehen durch den Weltverband UCI, hat die Mannschaft die Möglichkeit, neben der Nationalmannschaft an Weltcups teilzunehmen. „Dieser Schritt folgt der nationalen und internationalen Entwicklung im Spitzenbereich Bahn. Das Projekt sehen wir als Ergänzung zu den bestehenden Strukturen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit dem Ziel, unsere Kaderathleten optimal abzusichern“, sagte Steffen Blochwitz. Der ehemalige Verfolger-Weltmeister ist künftig für beide Mannschaften als Teammanager verantwortlich.
„Die Gründung ist natürlich ein Schritt, um den Radsport in Brandenburg weiter zu professionalisieren“, sagte Michael Müller am Mittwoch bei der Teamvorstellung im Autohaus Liebsch in Lübben. „Wir glauben, dass wir uns damit noch besser in Richtung internationale Spitze und Olympia entwickeln können“, so der Geschäftsführer der TBM Team-Brandenburg-Marketing UG. Der 47-Jährige Unternehmer ist gleichzeitig mit seiner Luckauer Firma Lausitzer Klär-Technik (LKT) Hauptsponsor der Mannschaften. Dank des Engagements vieler Partner sei jetzt der nächste Entwicklungsschritt möglich gewesen. „Die Sponsoren sind mit dem Team gewachsen“, sagte Müller. Genaue Etatzahlen waren ihm nicht zu entlocken, aber seit der Gründung dürfte sich das Bu dget von damals 150 000 Euro nahezu verdoppelt haben.

Chance für die Sprinter

Neben Nachwuchshoffnungen wie den Cottbuser Sprintern Philipp Thiele oder Eric Engler – beide aber bisher klar im Schatten des Cottbusers Maximilian Levy, der aber bis Ende 2012 für das Chemnitzer Track-Team „erdgas 2012“ fährt – soll es auch vereinzelte Startmöglichkeiten für Fahrer aus dem Ausdauerbereich geben. Madeleine Sandig und Stephanie Pohl, beide aus Cottbus und im Kreis der potenziellen Olympia-Starterinnen 2012, sollen so gefördert werden. Und auch für „Altmeister“ Robert Bartko eröffnen sich neue Chancen.

Kluge ist der Konkurrent

Der Doppel-Olympiasieger von 2000 geht inzwischen in seine dritte Saison bei LKT. Die neue Konstruktion aus Straßen- und Bahnmannschaft bieten dem vierfachen Bahn-Weltmeister neue Möglichkeiten im Hinblick auf einen vierten Olympia-Start nach 1996, 2000 und 2004 in London 2012. Dort möchte der 35-Jährige im Omnium dabei sein. „Das ist mein großes Ziel. Ich möchte 2012 meine internationale Karriere bei den Spielen beenden“, bekräftigte Bartko. Da er beim BDR nach Differenzen zur „persona non grata“ erklärt wurde und nach der WM 2010 seinen Kaderstatus verloren hat, gibt es jetzt für ihn eventuell doch einen Weg nach London, da das Track Team eben eigene Starter neben der Nationalmannschaft zu den Weltcups entsenden kann. Und dort gibt es Qualifikations-Punkte.
„Durch das Track Team bin ich nicht auf den Verband angewiesen“, sagte Bartko, der im Winter 2011/12 sogar auf das eine oder andere Sechstagerennen verzichten will. „Ich werde mich konzentriert vorbereiten und versuchen, Leistung anzubieten.“ Dass Bartko mit seinen Ambitionen ausgerechnet mit dem Cottbuser Roger Kluge – einem ehemaligen LKT-Fahrer – einer anderen Brandenburger Hoffnung für London 2012 den Olympia-Startplatz streitig machen könnte, stört ihn nicht: „Ich will mich mit ihm messen. Das kann auch Roger helfen. Letztlich geht es um Brandenburg.“

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