Olympiastützpunkt Brandenburg

Edelmetall für Bahnsprinter Maximilian Levy: Der Cottbuser gewann am Donnerstag mit René Enders und Robert Förstemann Bronze im Team-Sprint. Gold ging an die favorisierten Engländer, die mit zwei Weltrekorden Olympia-Sieger vor Frankreich wurden.

Vor dem Wettkampf sah es für das deutsche Team noch alles andere als gut aus: Sebastian Nimke verließ mit einer Verletzung das Velodrom. 15 Minuten vor dem Start musste Bundestrainer Uibel das Sprint-Team umstellen. Levy wechselte an die dritte Position, dafür rutschte Förstemann auf Rang zwei. Förstemann  durfte nur durch eine Lücke im Reglement eingesetzt werden durfte. Offiziell ist der Mann mit den dicksten Oberschenkeln (73 Zentimeter) in London Starter im Mountainbike.“Das war eine große Schrecksekunde für uns. Die Drei haben sich in der Quali auch schwergetan, steigerten sich dann aber zum Glück“, meinte Uibel.

Als Fünftschnellste nach der Qualifikation gewannen die Deutschen gegen Russland in der ersten Runde. Zuerst Frankreich und später noch Großbritannien mit neuem Weltrekord überholten Levy, Förstemann und Enders aber noch mit Bestzeiten – es blieb der Sprint um Bronze. Dort konnten sich das Trio relativ souverän gegen Australien durchsetzen. Das Finale gewann anschließend Großbritannien, die ihren frischen Weltrekord direkt verbesserten. Frankreich holte Silber.

Kurz vorher konnte das deutsche Team schon über die überraschende Gold-Medaille der beiden Sprinterinnen Kristina Vogel und Miriam Welte jubeln: Die Beiden gewannen das Finale im Nachhinein, die Chinesinnen Gong Jinjie und Guo Shuang wurden wegen eines Wechselfehlers auf den Silber-Rang zurückgesetzt.

Schon vor dem Finale hatte das deutsche Frauen-Paar aus Kaiserslautern und Erfurt vom Pech der Britinnen profitiert, die ebenfalls wegen eines Wechselfehlers bestraft wurden. Im Endlauf sprach alles für die Chinesinnen, die in ihren ersten beiden Duellen zweimal Weltrekord gefahren waren. Jubeln durften am Ende Welte und Vogel. „So viel Glück hat man selten im Leben. Ein Podiumsplatz war verdient. Dass es Gold wurde, ist für die anderen schade, für uns gut“, sagte Bundestrainer Detlef Uibel.

Premierminister David Cameron und die Prinzen William und Harry jubelten zu den Klängen von David Bowies «Heroes». Die Halle stand Kopf, als Chris Hoy sein Trio zum Erfolg trieb. Die Zuschauer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Arena verwandelten den futuristischen Bau im Olympia-Park in einen Hexenkessel. Die Tickets für die Bahnwettbewerbe waren in London mit die begehrtesten, alle Veranstaltungstage bis kommenden Dienstag waren im Handumdrehen ausverkauft.

Vor den Rennen hatte Bundestrainer Uibel gestänkert und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) kritisiert, weil der den Deutsch-Briten Philip Hindes für einen Start im Gastgeber-Team freigegeben hatte: „Ich kann die Entscheidung des DOSB nicht nachvollziehen. Immerhin stehen wir im sportlichen Wettstreit.“ Der gebürtige Krefelder startete als Junior erfolgreich für Deutschland, ehe er Ende 2010 die britische Staatsbürgerschaft annahm. „Da gibt es klare Regularien und normalerweise eine vierjährige Sperre“, hatte Uibel erklärt.

Quelle: Lausitzer Rundschau