Olympiastützpunkt Brandenburg

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat bei der Bahn-EM in Panevezys sein Vorjahresergebnis klar übertroffen. Am Schlusstag verbesserten Lucas Liß mit seinem Sieg im Omnium und Tobias Wächter mit seinem Erfolg im Keirin die Bilanz auf viermal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze. Die Cottbuserin Stephanie Pohl sorgte in Litauen für einen goldenen Saisonausklang.

Strahlende EM-Siegerin: Stephanie Pohl (l.) freut sich über ihre Goldmedaille im Punktefahren. Elke Gebhardt steuerte für Deutschland in diesem Wettbewerb Bronze bei. Foto: dpa Foto: dpa
Nach einer verkorksten WM in Melbourne und der Rolle als Ersatzfahrerin bei den Olympischen Spielen in London hat sich Stephanie Pohl einen sehr versöhnlichen Saisonausklang bereitet. Die Cottbuserin setzte sich im Punktefahren mit 33 Punkten vor der Russin Jewgenia Romanjuta (25) durch und sorgte so für die zweite deutsche Goldmedaille bei der EM. Platz drei erkämpfte sich Elke Gebhardt aus Freiburg (20).
Die deutschen Teamsprinter gewannen zudem zum dritten Mal in Serie den EM-Titel. Im Finale siegte das Trio mit Tobias Wächter (Schwerin), Max Niederlag (Heidenau) und Joachim Eilers (Chemnitz) in 44,381 Sekunden vor Polen (44,892). „In der Qualifikation hatten wir noch etwas Probleme, aber im Finale haben alle ihr Leistungsvermögen abgerufen“, freute sich Bundestrainer Carsten Bergemann, der den Erfolg auch ohne seine zu Hause gebliebenen Topsprinter feiern konnte. Am Sonntag krönten Lucas Liß aus Unna und Tobias Wächter aus Schwerin den erfolgreichen Auftritt bei der EM. Liß setzte sich überraschend im Sechskampf Omnium durch. Wächter gewann im Keirin
Eine positive Überraschung gelang auch Max Niederlag aus Heidenau als Zweiter des Sprint-Wettbewerbs. Der 19-Jährige zeigte als Schnellster eine starke 200-Meter-Zeitfahr-Qualifikation in 10,097 Sekunden und fuhr danach ungeschlagen ins Finale. Dort behielt allerdings der Russe Denis Dmitriev die Oberhand und gewann zum zweiten Mal nach 2010 den Titel.
Der neu formierte deutsche Bahnvierer mit dem Finsterwalder Henning Bommel, Maximilian Beyer, Theo Reinhardt (alle Berlin) und Lucas Liß (Unna) setzte mit Silber in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung zumindest ein kleines Achtungszeichen – bei den Zeiten tritt das Quartett aber auf der Stelle. Zudem profitierte das Team von der Abwesenheit zahlreicher Spitzennationen wie Großbritannien, Dänemark oder Niederlande.
In der Qualifikation erreichte das Quartett 4:08,520 Min. und war damit sogar drei Sekunden langsamer als der Vereinsvierer vom LKT Team Brandenburg beim Gewinn der Meisterschaft. Im Finale wurden Bommel & Co. von Europameister Russland (4:00,578) eingeholt.
Quelle: Thomas Juschus / dpa/jam