rueckempfang bobhelden 2018

Bild: Julian Stähle
Großer Bahnhof für Brandenburgs Olympia-Helden. Ministerpräsident Dietmar Woidke empfing am Freitag die Bobsportler Lisa Buckwitz, Kevin Kuske und Christian Poser. Es gab auch Überraschungsgäste.

Filmreif war der Auftritt der Bobsportler vom SC Potsdam bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang auf jeden Fall. Newcomerin Lisa Buckwitz kam, sah und siegte. Kevin Kuske krönte sich mit Silber zum erfolgreichsten Bobsportler der olympischen Geschichte. Christian Poser erlebte das Auf und Ab des Sports als Gefühlsachterbahn. Bei Halbzeit lag der Bob-Anschieber mit Pilot Nico Walther überraschend auf Platz eins, am Ende wurde es Rang vier. Insofern bot am Freitag die Genusswerkstatt im Filmmuseum in Potsdam das passende Ambiente zum Olympia-Empfang von Ministerpräsident Dietmar Woidke, Landessportbund, Sporthilfe und Olympiastützpunkt.

Auch Woidke fühlte sich in die „Traumwelt“ Film versetzt, als er an die olympischen Momente erinnerte: „Diese Erfolge haben wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet“, sagte der Ministerpräsident. „Dass Lisa Buckwitz aus dem deutschen B-Team Olympiasiegerin wird, war eine riesengroße Überraschung.“ Und im Überschwang erklärte Woidke nicht ganz ernst gemeint an die Adresse von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Das lässt sich nur mit einer Bobbahn in Potsdam noch toppen.“

Woidke versprach, den Spitzensport weiter zu fördern, „auch wenn das viel Geld kostet. Aber die Erfolge zeigen, dass es sich lohnt, junge Menschen für den Sport zu begeistern“.

Die drei Olympia-Starter, die sich in das Goldene Buch der Stadt Potsdam eintrugen, kamen aus dem Händeschütteln gar nicht mehr raus. Lisa Buckwitz genoss den plötzlichen Rummel. Sie hatte auch ihre Eltern Steffen und Tina Buckwitz mitgebracht, die sogar nach Pyeongchang gereist waren. Am Sonntag wird es einen weiteren Empfang in ihrem Heimatverein Interessengemeinschaft Leichtathletik (IGL) Schöneiche geben, den ihr Vater 2004 gegründet hatte und wo er bis 2017 Vorstand war. Dann musste Lisa Buckwitz ganz schnell weg. Am Abend war sie Gast der NDR-Talkshow „Drei nach Neun“ in Bremen. Mit ihrem Sportwagen drückte sie auch auf der Autobahn auf Tempo.

Kevin Kuske freute sich über zwei Gäste besonders. Zum einen Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck und zum anderen Raimund Bethge. Der ehemalige Bob-Bundestrainer war jahrelanger Mentor und Förderer von Kuske. Bethge war wie einst Kuskes Mutter Roswitha Hürdensprinter beim ASK Potsdam, ehe er 1975 zum Bobsport wechselte. Als Aktiver wurde er Weltmeister und ab 1990 Bundestrainer bis 2010. Der 70-Jährige kehrte übrigens aus Bayern zurück und wohnt nun in Caputh.

Potsdam wird zwar keine Bobbahn bekommen, aber in Kürze soll mit dem Bau einer neuen Anschubstrecke auf dem Luftschiffhafen-Gelände begonnen werden.

Von Peter Stein

Quelle: maz-online.de