Bild: DLV
Was für ein Höhenflug! Leni Wildgrube überquerte bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires als einzige die vier Meter und wurde mit 4,17 Metern souverän Goldmedaillengewinnerin.
Stabhochspringerin Leni Freyja Wildgrube hat ihren Höhenflug bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires/Argentinien fortgesetzt. In der Nacht zum Montag gewann die 17-Jährige vom SC Potsdam Gold. Nachdem sie schon den ersten Wettbewerb in Argentiniens Hauptstadt drei Tage zuvor bei strömendem Regen und kühlen 15 Grad mit 3,95 Metern gewonnen hatte, steigerte sie sich bei der zweiten Auflage auf 4,17 Meter. In der Addition setzte sie sich mit 8,12 Metern klar vor Emma Brentel (Frankreich/7,82m) und Krystsina Kantsavenka (Weißrussland/7,72m) durch. Die Cottbuserin Marie Scheppan holte Silber über 400 Meter (54,91 und 55,15 Sek.).
Bestleistung knapp verfehlt
Bei sommerlichen Temperaturen und Rückenwind herrschten am Sonntagabend (Ortszeit) ideale Bedingungen. Leni Wildgrube stieg als Letzte der Bewerberinnen bei 3,82 Meter in den Wettkampf ein, die sie ebenso wie die 3,92 Meter im zweiten Versuch nahm. „Ich hatte diesmal schwere Beine, das habe ich schon beim Einspringen gemerkt“, sagte die Schülerin der 12.Klasse auf der Potsdamer Sportschule. „Zum Glück bin ich von Versuch zu Versuch besser in den Wettkampf reingekommen.“ 3,97, 4,02 und 4,07 Meter überquerte sie jeweils im ersten Anlauf und war nun längst Solisten und die einzige Athletin, die die vier Meter übersprang. Lautstark angefeuert vom deutschen Team, das das gut gefüllte Stadion zum Mitklatschen animierte, schaffte die Potsdamerin im zweiten Versuch auch noch 4,17 Meter. Erst an der neuen persönlichen Bestleistung von 4,27 Metern – im Juli hatte sie mit 4,26 Metern Gold bei den U18-Europameisterschaften in Györ/Ungarn gewonnen – scheiterte sie knapp.
Trainer Neumann lobt seinen Schützling
Trainer Toralf Neumann, der den Wettbewerb daheim per Livestream verfolgt hatte, meinte: „Das war von Leni überragend gemacht, ein ganz starker Wettkampf. Dass sie zu einem so späten Zeitpunkt in der Saison noch mal so gut springt, ist schon enorm.“ Der Coach ergänzte: „Besonders habe ich mich darüber gefreut, wie sie auf der Matte zunächst ins Publikum gewunken hat und sich bedankte. Dann ging sie auch auf jeden einzelnen Kampfrichter zu und bedankte sich. Das war eine super Geste.“
Nach dem größten Erfolg ihrer Karriere jubelte Leni Wildgrube: „Ich bin überglücklich, dass ich tatsächlich die Goldmedaille gewonnen habe. Das war mein Ziel. Das hat riesigen Spaß gemacht. Die Stimmung war wirklich toll und das ganze Stadion hat für mich eine Show gemacht.“ Diesen magischen Moment wird sie wohl nie vergessen.
Von Peter Stein am 15.10.2018
Quelle: maz-online.de