Zrenjanin – Die Deutschen Junioren sind von ihren Ringer-Europameisterschaften aus dem serbischen Zrenjanin zurück, mit 7 Medaillen im Gepäck knüpften die jungen Ringer und Ringerinnen an die Leistungen der Vorjahre an. Der Deutsche Ringer-Bund ist im Juniorenbereich gut aufgestellt, vor allem bei den jungen Damen, die insgesamt vier Mal Edelmetall holten, war die Erleichterung groß. Platz vier in der Länderwertung, die deutschen Ringerinnen landeten mit Silber durch Nina Hemmer (48 kg/AC Ückerath), Bronze durch Maria Selmaier (67 kg/KSC Motor Jena), Katrin Henke (51 kg/SAV Torgelow) und Eileen Freidrich (55 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) hinter Russland (58 Punkte), der Ukraine (47) und Weißrussland (41), aber mit 39 Zählern noch vor Ringernationen Frankreich, Schweden und Aserbaidschan. Kathrin Neumaier (59 kg/VfK Mühlenbach) mit Platz 7 und Aline Focken (63 kg/KSV Krefeld), die Rang 9 erreichte, rundeten die DRB-Bilanz bei den Juniorinnen ab.
„Nina Hemmer hat ein hervorragendes Turnier gerungen, die Befürchtung, dass der Druck nach den Europameisterschaften der Frauen im April in Dortmund zu groß sein könnte, haben sich nicht bestätigt“, freute sich Frauen-Bundestrainer Jörg Helmdach über die junge Dame vom AC Ückerath, die unter anderem auch die starke Niederländerin Jessica Blaszka bezwang, gegen die sie bislang noch nie gewinnen konnte.
Viel Potential bescheinigt auch Freistil-Trainer Jürgen Scheibe seinem jungen Team, das durch Marc Luithle (50 kg/TSV Benningen) mit Bronze den einzigen Medaillengewinn im freien Ringkampf holte, während Toni Bernhardt (120 kg/KSC Motor Jena) knapp an den Medaillenrängen vorbei schrammte und Fünfter wurde. Das Gesamtergebnis lässt Jürgen Scheibe eher optimistisch in die Zukunft blicken. „Wir sind mit dabei, aber es gelingt uns nicht, auch einmal einen Spitzenmann zu bezwingen“, verweist Jürgen Scheibe auf einige knappe Ergebnisse.
An den letzten beiden Tagen kämpften die Griechisch-Römisch-Spezialisten, die durch Ramsin Azizsir (84 kg/KSV Aalen 05) Silber- und Deniz Menekse (50 kg/SC 04 Nürnberg) Bronze gewannen. „Es war ein großartiges Turnier, dass Ramsin Azizsir hier gerungen hat, EM-Silber der verdiente Lohn“, tröstete Nachwuchs-Bundestrainer Jannis Zamanduridis seinen Schützling, der sich zunächst über die verpasste Chance ärgerte, auf dem obersten Treppchen zu stehen. Auch Deniz Menekse hatte mit seiner starken Turnierleistung die Erwartungen des Trainers erfüllt. Christian John (120 kg/Eisenhüttenstädter RC) stand schon mit einem Bein im Endkampf um den Titel, als ihn Bayram Nigar (Türkei) noch abfing. Dennoch war Jannis Zamanduridis auch mit der Leistung seines Schwergewichtlers aus Eisenhüttenstadt zufrieden. „Schade, hier war eine bessere Platzierung möglich, doch kämpferisch hat Christian John, der zum jungen Jahrgang dieser Altersklasse gehört, alles gegeben“, lobte der Trainer den Eisenhüttenstädter.
„Wir hatten bei diesen Titelkämpfen von den Auslosungen her nicht sehr viel Glück, die Erfolge sind das Ergebniss von großartigem Kampfgeist, ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, alle haben große Kämpfe gezeigt und mit zwei Medaillen und einem fünften Platz sind wir natürlich mehr als zufrieden“, zog Nachwuchs-Bundestrainer Jannis Zamanduridis Bilanz.
„7 Medaillen sind natürlich eine hervorragende Ausbeute unserer drei Teams bei diesen Junioren-Europameisterschaften, wobei man nicht verkennen darf dass auf der einen Seite im Freistil noch hart gearbeitet werden muss, dagegen im griechisch-römischen Stil fast noch mehr möglich war“, so der Präsident des Deutschen Ringer- Bundes Manfred Werner, der vor allem die vier Medaillen der Juniorinnen hervor hob. „Jetzt müssen wir sehen, dass diese jungen Ringerinnen und Ringer auch Anschluss an den Männer- und Frauenbereich bekommen und dort möglichst ebenso erfolgreich kämpfen“, nennt Werner das Hauptziel und verweist auf die verbesserten Umfeldbedingungen mit Bundeswehr-Sportfördergruppe, sowie Feuerwehr und Polizei-Sportfördergruppe in einigen Bundesländern.
Jörg Richter